ELECTRIC WOW / 01.06.2025.
Zweirad: News aus der Welt der E-Bikes
Posted by: Mag. Severin Karl
57 Prozent aller verkauften Fahrräder in Österreich waren 2024 E-Bikes, so die Mitte April veröffentlichte Analyse des VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportartikelhändler Österreichs). Förderungen im Rahmen von Dienstfahrradmodellen sowie die E-Mobilitätsförderung des Klimaschutzministeriums haben entscheidend dazu beigetragen. Deutliche Zuwächse verzeichneten die Kategorien E-Falträder (+ 33,8 %) und E-Transportfahrräder (+ 48,7 %). 2023 war das erste Jahr, in dem mehr E-Bikes als nicht-elektrische Fahrräder verkauft wurden, nun hat sich dieser Trend bestätigt. Fast zeitgleich zur VSSÖ-Aussendung veröffentlichte der Oberste Gerichtshof nach einem Unfall mit einem E-Bike eine Entscheidung: E-Bike-Fahrern ohne Helm, die unverschuldet bei einem Unfall am Kopf verletzt werden, kann in Zukunft eine Mitschuld angerechnet werden.
Urwahn: Neudefiniton des Fahrradrahmens
Gemeinsam mit Trumpf und H+E hebt Urwahn eine neue Generation von Softride-Stahlrahmen aus der Taufe. Mit der Laser-Powder-Bed-Fusion-Technologie sollen Verbesserungen von teilweise 30 Prozent erreicht werden, angesprochen werden dabei unter anderem Gewicht, Steifigkeit und Kosten. Im Endeffekt geht es um die gezielte Schmelzung feinster Metallpulver mit Hochleistungslasern für eine außergewöhnlich hohe Materialdichte und Präzision. Urwahn spricht von der „Leichtigkeit von Aluminium mit der Optik eines modernen Monocoque-Carbonrahmens“ und nicht zuletzt von einem „Meilenstein“.
Porsche-Performance
Reden wir lieber gleich über den Preis: Das Porsche eBike Sport 2025 wird mit 9.900 Euro ausgeschildert. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und sich stattdessen freut, das Wappen der berühmten Sportwagen-Schmiede spazieren zu führen, bekommt einen gewichtsoptimierten Carbon-Rahmen und einen kraftvollen Shimano-EP801-Motor (bis 85 Nm). Das Rahmendesign ist vom Studio F. A. Porsche, die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit Rotwild. Die 5. Generation des eBike Sport passt sowohl in den Asphalt-Dschungel der City als auch auf Bergpfade, der 630-Wh-Akku (bei Größe M und L, bei S: 504 Wh) übersteht selbst ausdauernde Touren. Mit dem Fox-Float-DPS-Dämpfer sind 100 Millimeter Federweg drin, die Fox-Float-Performance-Elite-Federgabel wird mit 120 Millimeter Federweg angegeben. Wie in Taycan und Co kann man sich auf bärenstarke Bremsen verlassen, hier sind es Magura-MT7-Scheibenbremsen mit 4-Kolben-Bremssätteln vorn und hinten. Eine richtig lässige Optik bietet der Xentis-Mount-X-Carbonlaufradsatz im Fünf-Speichen-Design.
Expansion des Pirelli-E-Bike-Sharing
Cycl-e Around wurde 2021 von Pirelli als Corporate-E-Bike-Sharing-Projekt ins Leben gerufen. Nun bündelt der Reifenhersteller seine Kräfte mit Unicorn Mobility (UMT), um das Angebot zu erweitern – sowohl geografisch als auch inhaltlich. Unter anderem sollen Unternehmen, Beherbergungsbetriebe, Wohnanlagen und Studentenwohnheime mit passenden Lösungen angesprochen werden. Nicht zuletzt werden neben E-Bikes künftig auch andere Fahrzeuge bis hin zu Microcars angeboten. „Diese Zusammenarbeit ist ein weiterer Schritt in Richtung alternativer Mobilitätsformen jenseits traditioneller Verkehrsmittel. Dank der Synergie zwischen der weltweiten Strahlkraft unserer Marke und UMTs Spezialisierung auf leichte Elektromobilität erhalten Nutzer Zugang zu einem fortschrittlichen und leicht zugänglichen Mobilitätsangebot, das zugleich Umweltbewusstsein und einen aktiven Lebensstil fördert“, erläutert Giovanni Tronchetti Provera, Executive Vice President Sustainability, New Mobility and Motorsport bei Pirelli. Eine App für Buchungen, Routen et cetera erhöht den Praxisnutzen von Cycl-e Around für Nutzer.
THOK geht in den Rennsport
Mit dem Rahmenset Gram dk gibt der italienische Hersteller Thok sein Debüt im MTB-Rennsport. Drei internationale Spitzenathleten werden es auf die Probe stellen: die Italiener
Marco Tabacchi und Eric Anselmo sowie der Niederländer Wilfred Van De Haterd. Jeder des Trios erhält ein Thok mit einer maßgeschneiderten Konfiguration des Rahmens, die an seinen Fahrstil und die Anforderungen der jeweiligen Disziplin angepasst ist. Das
Gram dk ist komplett aus Kohlefaser mit Mullet-Geometrie konstruiert, verfügt über eine Fox-Factory-Kashima-Federung, einen integrierten 820-Wh-Akku und bietet die Wahl
zwischen zwei Motorisierungen: Shimano EP801 oder Askoll Ultra C90A – also entweder zuverlässig und vielseitig oder bärenstark. Geboten wird ein maximales Drehmoment von 110 Nm und fünf einstellbare Unterstützungsstufen. In fünf Stufen lässt sich die Tretunterstützung einstellen, sie reicht von 80 bis 400 Prozent der aufgebrachten Kraft. Unser Bild zeigt Anselmo, den ehemaligen italienischen Downhill-Meister, der sich für Laufräder und Pedale von Crankbrothers und Reifen von Michelin entschieden hat, um mehr Grip und Stabilität auf technischen Abschnitten zu generieren. Wer Lust hat, den drei Athleten „nachzuradeln“: Im Handel kostet das Gram dk 6.599 Euro.