ELECTRIC WOW / 09.06.2025.
Schon gefahren: Audi bringt den Q6 e-tron als Sportback (mit Video!)
Posted by: Mag. Severin Karl
Wenn Sie einmal im Monat einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine von A nach B führen müssen, dann lesen Sie bitte nicht weiter. Der Audi Q6 e-tron Sportback lässt in diesen Fällen gerne seinem SUV-Bruder mit der kastigeren Form den Vortritt. Sollten 511 Liter Kofferraumvolumen für den Alltag aber ausreichen und der Sinn für schöne Formen eher im Mittelpunkt stehen, dann ist der neue Sportback durchaus eine Überlegung wert. Muss dennoch einmal mehr mit und die hinteren Sitzlehnen fallen, dann stehen im schnittiger designten Ingolstädter immer noch 1.373 Liter Raum für Gepäck bereit.
Verbesserung des cW-Werts bringt Kilometer
Bleiben wir bei der Alltagstauglichkeit und dem Thema Platz: Natürlich steht vorn ein Frunk bereit, um das mitgeführte Ladekabel zu verstauen, Audi spricht von 64 Liter Volumen unter der Haube. Bei der Anhängelast sind 2.000 Kilogramm fix, die Allradversionen ziehen sogar 2.400 Kilogramm weg. Zwei Batterievarianten stehen bereit: Der Einsteiger vertraut auf 75,8 nutzbare kWh, der größere Akku wartet mit netto 94,9 kWh auf – was mit „100 kWh brutto“ natürlich fetziger klingt. Wie im Vorspann zu diesem Text erwähnt, bringt die strömungsgünstigere Karosserieform des Sportback im Alltag handfeste Vorteile am Elektroauto-Stammtisch. Bis 655 Kilometer darf Audi ins Datenblatt schreiben – etwa 15 Kilometer mehr als bei der SUV-Variante. Kein Wunder, dass 4,77 Meter lange Fahrzeug ist als Sportback um 37 Millimeter flacher gebaut und bietet das tropfenförmigere Heck. In Zahlen gefasst: 0,26 statt 0,28 cW-Wert.
Unterwegs rund um Ingolstadt fällt auf unseren ersten Testfahrten auf, das nichts auffällt: Der Q6 Sportback e-tron schnürt gepflegt über die Landstraßen und bietet Komfort vom Feinsten. Natürlich hat uns Audi gut versorgt, die Fahrzeuge haben alles an Bord, was in dieser Modellreihe möglich ist. Vom MMI Beifahrerdisplay, das bei Nutzung diverser Apps nicht vom Fahrer eingesehen werden kann (beim Aussuchen eines Radiosenders darf man ruhig rüberlinsen), bis zum e-tron Sportsound, der nicht zu dick aufträgt und durchaus eingeschaltet bleiben darf. Per Schaltwippen lässt sich die Rekuperation anpassen – der für uns schlüssigste Weg. So greift man gern ein, um situationsgerecht das Beste herauszuholen und man hat das Gefühl, keine Energie zu verschleudern. Noch dazu, wo die Ingenieure sich sehr um dieses Thema bemüht haben, im besten Fall rekuperiert der Q6 (natürlich auch die SUV-Variante) über beide Achsen mit 220 kW.
Launch Control eher für’s Ego
Hier schlagen wir gleich den Weg zu den Ladeleistungen: Alle Q6 e-tron bauen auf einer 800-Volt-Architektur auf, die 252 PS starke Basis mit der kleinen Batterie lädt mit 225 kW am DC-Ladepunkt. Bei der Variante Performance, die 306 PS leistet, sind es bereits 260 kW und beim Quattro (387 PS) sowie SQ6 (489 PS) sind es 270 kW. Ja, die Leistungswerte lassen sich auch höher angeben, wenn man die Launch Control berücksichtigt. Aber, come on, im Alltag ist diese nicht in Action, die regulären Werte sind hoch genug. Vergleicht einfach mal die Beschleunigungswerte: Die Basis düst in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h – mit Launch Control in glatten 7 Sekunden. Okay, ganz gut. Am anderen Ende der Skala liegt der SQ6: 4,4 Sekunden ohne Hilfe, 4,3 Sekunden mit.
Natürlich ging es auch über die deutsche Autobahn ohne Tempobeschränkung. Saubere Leistung, wie sich der Q6 Sportback hochbeamt, ohne einen mit unnötigem Lärm zu belästigen. Zack ist man auf knapp 200 km/h und muss nur runter vom Fahrpedal, weil der Weg nicht frei ist. Beim SQ6 würde das bis 230 km/h weitergehen, bei allen anderen Varianten wäre bei 210 km/h so oder so Schluss.
In Österreich werden laut Importeurs-Prognose etwa 20 Prozent der Q6-Kunden zum Sportback greifen, 80 Prozent davon entscheiden sich für den Quattro. 63.120 Euro werden als Basispreis aufgerufen, als Performance-Käufer legt man 71.743 Euro hin. Besagter Quattro kommt auf 77.901 Euro und wenn man in den SQ6 steigen möchte, sollten 97.000 Euro zu verschmerzen sein.