Erste Ausfahrt mit dem neuen MG HS PHEV+

MG Motor Austria

ELECTRIC WOW / 01.11.2024.

Erste Ausfahrt mit dem neuen MG HS PHEV+

Posted by: Mag. Severin Karl

In Tirol konnten wir der nächsten Plug-in-Hybrid-Generation des chinesischen Herstellers auf den Zahn fühlen. Ein im positiven Sinn zurückhaltendes SUV, das fast alles erfüllt, was man in der Klasse um 4,7 Meter erwartet

Als MG neu in Österreich durchstartete, stand mit dem EHS auch ein Plug-in-Hybrid SUV bereit. Damals war die Zeit für derartige Konzepte noch nicht wirklich reif: Wer elektrisch fahren wollte, griff lieber zum E-Auto; wer dem gegenüber skeptisch war, blieb lieber beim Verbenner. Relativ geringe E-Reichweiten waren starke Argumente – gegen die PHEV-Technologie. Nun kommt der HS und macht vieles besser, etwa werden 103 Kilometer E-Reichweite (WLTP) in Aussicht gestellt. Was ihn am ehesten mit dem Vorgänger verbindet, ist das Badge am Heck: Obwohl er bei uns als HS verkauft wird, wird ihm in China nach wie vor das EHS-Badge draufgepappt. Da gab es wohl noch Restbestände.

Unterschiedlicher Topspeed

Der kleine Fauxpas soll nicht davon ablenken, was für ein praktisches Familienauto bzw. angenehmer Firmenwagen der nun 4,67 Meter lange HS geworden ist. Auf den ersten Ausfahrten in Tirol erwies er sich als komfortabel und auf Wunsch auch sprintstark. Wenn der 105 kW starke Turbobenziner und der 135 kW starke Elektromotor gemeinsame Sache machen, ist man in 6,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit hängt wiederum vom Ausstattungslevel ab: Die Basis Comfort schafft 190 km/h, der Luxury 200 km/h. Alle Papierwerte weisen aber nicht darauf hin, dass der HS nicht als Dynamiker verstanden werden will. Er ist eher der Pragmatiker, der dazwischen halt einmal einen flotten Überholvorgang hinlegt. Dazu passt die Aussage des neuen Managing Directors bei Asia Car Import Austria GmbH, Mag. Alexander Struckl, der den PHEV mit dem "Diesel der Neuzeit" vergleicht. Immerhin sind kombiniert über 1.000 Kilometer Reichweite drin, die nun deutlich größere Batterie (21,4 kWh brutto) hat daran einen Anteil von 103 Kilometern. Nicht unwichtig dabei auch der größere Tank, der nun 57 Liter Benzin fasst.

Etwas seltsam muten die Trittbretter an, die beim PHEV immer Serie sind. Die Benzinversion, die vorerst nur in anderen Ländern (wie Deutschland) angeboten wird, kommt ohne aus. Bei schlechtem Wetter muss man beim Aussteigen aufpassen, will man seine Hose weiterhin sauber tragen. Aber bleiben wir noch bei der PHEV-Technologie: Dem relativ geringen Preis des Fahrzeugs ist wohl die rudimentäre Ladeausrüstung geschuldet. Kein 11-kW-AC-Laden, kein DC-Laden, wie es einige Marktbegleiter schon anbieten. Stattdessen gibt MG im Datenblatt 6,6 kW AC-Leistung an 22-kW-Ladestationen und 3 kW bei 11-kW-Stationen an. Wer immer zu Hause oder ganztags im Büro laden kann, wird damit auskommen. Was man dabei nicht vergessen darf: Auch wenn man nicht zum Aufladen kommt, fährt der HS mit den Vorteilen eines Hybridautos weiter, der Verbrauch wird deutlich gesenkt. Etwa 5,7 Liter sollten dann aus dem Tank fließen – weit weniger als bei einem reinen Vebrenner.

Preise und Ausstattungen

37.990 Euro werden für den HS PHEV+ Comfort aufgerufen, die Version Luxury kostet 2.000 Euro mehr. Grundsätzlich happy wird man schon mit dem Einsteiger, der mit 19-Zoll-Felgen und voll-LED-Scheinwerfern nicht nur optisch gut rüberkommt. Es gibt zudem beheizte Außenspiegel, elektrisch einstellbare Vordersitze (Fahrer 6-fach, Beifahrer 4-fach), Keyless Entry, Tempomat und einen Navi-Touchscreen samt Smartphone-Spiegelung (per Kabel). Der HS Luxury um 39.990 Euro macht seinem Namen alle Ehre und bemüht sich um mehr Komfort. So gibt es eine Lendenwirbelstütze für den Fahrer, die Klimaanlage wird zur Zweizonen-Klimaautomatik, die Heckklappe öffnet elektrisch und beim Einparken unterstützt ein 360-Grad-Kamerabild (sonst nur Rückfahrkamera und Parksensoren hinten). Kabelloses Smartphone-Laden und MG iSmart mit Live-Diensten kommen noch hinzu.

Fürs Laden und Reisen gibt es einen 441-Liter-Kofferraum, der auf 1.291 Liter erweitert werden kann. Okay, aber nicht mehr. Fünf Lackierungen sind erhältlich, die meisten natürlich schön dezent. Heraus sticht für uns das Arctic Blue Metallic (650 Euro Aufpreis), Schwarz ist Serie. Aktuell bietet der Importeur gratis Winter-Kompletträder und einen Eintauschbonus, die Garantie beträgt sieben jahre bzw. 150.000 Kilometer.