NEWS / 08.08.2024.

Mag. Severin Karl
Wenn es um die Performance eines Elektroautos geht, stehen Reichweite und Ladeleistung im Fokus: Laut einer Studie von Uscale weicht in diesen Bereichen die frühere Enttäuschung einer neuen Zufriedenheit. Dennoch werden auch Probeme gesehen.
Das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Uscale führt regelmäßig eine EV-Zufriedenheitsstudie durch. Zuletzt wurde darin von Enttäuschungen der Strompiloten mit ihren Fahrzeugen berichtet. 2024 geht es aber wieder bergauf, die Tendenz bei Besitzern von Elektroautos geht Richtung Zufriedenheit. 4.966 Menschen im DACH-Raum wurden dazu zwischen Mai und Juli 2024 befragt. Womit sind BEV-Fahrer also happy und was stört nach wie vor?
Sweet Spot zwischen Anspruch und Angebot
Mit dem Net-Promotor-Score, einer Kennzahl für die Weiterempfehlungsbereitschaft von E-Auto-Fahrenden, hält Uscale einen Faktor für Vergleichen zwischen den Jahren parat. Er ist von 18 Punkten 2023 auf jetzt 24 Punkte gestiegen. Für jene, die weiter über den Tellerrand blicken wollen: 2022 lag der Score schon bei 30 Punkten!
Zu berücksichtigen sind immer die verschiedenen Entwicklungen auf mehreren Ebenen: Die Autos werden grundsätzlich immer besser und es kommen neue Fahrzeuge auf den Markt. Dann steigt aber auch die Anspruchshaltung der Kunden – 2022 dürfte es gerade einen Sweet Spot gegeben haben, wo sich Ansprüche und Angebot gut gedeckt haben!
Verbessert: Reichweiten, Ladeleistungen
38 Prozent aller Fahrzeughalter geben aktuell an, dass ihre E-Autos über eine echte Sommerreichweite von über 400 Kilometern verfügen, 2023 waren es nur 27 Prozent. Beim Laden zeigt sich ein ähnliches Bild: 58 Prozent der Stromer im Besitz der Befragten verfügen über eine DC-Ladeleistung von 150 kW oder darüber – 2023 waren es erst 41 Prozent.
Dennoch wird auch über Probleme berichtet, ebenso beim Laden. 75 Prozent konnten darüber berichten, etwa wurden Ladevorgänge abgebrochen bzw. nicht problemlos gestartet oder beendet. Ein Beschwerde-Klassiker für 54 Prozent ist die E-Auto-App: geringe Verfügbarkeit, lange Reaktionszeiten und fehlende wichtige Funktionen schränken die Nutzung ein.
Diese Marken stechen hervor
Wer wird am ehesten weiterempfohlen? Ganz klar Tesla, hier sprechen 71 Prozent nur Gutes darüber, wenn Bekannte etc. nach dem Elektroauto fragen. Nur 5 Prozent würden ihren Tesla gar nicht weiterempfehlen. Ganz klar weiterhin die Nummer 1 der Uscale-Studie.
Bei Hyundai und Kia (und auch Genesis – in Österreich nicht erhältlich) können die teilweise sehr hohen Ladeleistungen überzeugen. Die Routenplanung soll ein Schwachpunkt sein.
Die deutschen Premiummarken BMW und Mercedes überzeugen bei der Software und der Konnektivität sowie der Bedienung, leisten sich aber Schwächen bei der Reichweite und der Ladeleistung.
Mit ihren Google-Systemen überzeugen die Nordlichter Volvo und Polestar bei der Routenplanung und Navigation. Nutzer meinen jedoch, dass der Stromverbrauch zu hoch sei.
Volkswagen-Konzern: Audi, VW, Skoda, Cupra und Porsche nerven ihre Besitzer nach wie vor mit Softwareproblemen, auch geringe Ladeleistung wird moniert. Modelle mit dem 800-Volt-System sind davon ausgenommen.
Bei Ford passt die Reichweite. Verbrauch und Ladeleistung sollten verbessert werden. Auch bei Mini sind die möglichen Distanzen zu gering. Kunden von Smart schätzen die Reichweite – Verbrauch, Routenplanung und Software schätzt man als schwächer ein. BYD bietet geringe Ladeleistungen, die Connect-App wird jedoch positiv unterstrichen.
ELECTRIC WOW / 02.06.2025.
Vergleich: Was taugen die elektrischen Einsteiger?
Luxuriöse und für viele unleistbare E-Autos gibt es mittlerweile zur Genüge, aber wie schaut es am anderen Ende des Angebotes aus? Wir haben die kleinen und (relativ) günstigen Elektroflitzer zum Vergleich gebeten, Unterschiede herausgearbeitet und die ein oder andere Überraschung erlebt.